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Eric Decastro - 23. Oktober bis 5. Dezember 2010

Im Hubertussaal zeigen wir Ihnen die Gemälde und Videoinstallation "Der Sturz ins Bild" von Eric Decastro. Eröffnung: Samstag, 23. Oktober 2010, 15.00 Uhr. Es spricht: Dr. Jochen Boberg, langjähriger Direktor der Museumsdienste des Senats Berlin.

Wieder einmal verwandelt ein Künstler den barocken Hubertussaal von Schloß Mochental in eine Traumwelt. Der 1960 im Burgund geborene Maler und Medienkünstler Eric Decastro führt uns auf spannend inszenierte und geniale Weise mit einer Gemälde- und Videoinstallation vor, was er als „Sturz ins Bild“ begreift. Decastro umgibt seine Videoprojektion, die durch ihren Aufbau zentral ausgerichtet ist und sich in die Tiefe verliert, mit seitlich aufgestellten, großformatigen Gemälden seiner „wash-out“-Schichtenmalerei. Die Technik des „wash-outs“, des „Auswaschens“ ist wörtlich zu nehmen. Der Künstler wäscht meist Teilflächen seiner frisch bemalten Leinwände aus, bevor er seinen Malvorgang fortsetzt. Dieser ist ein ausgeklügeltes System aus Abtropfen-Lassen und Auswaschen der Farben. Diese Technik erinnert an die „dripping“-Methode von Jackson Pollock, besonders auch in Bezug auf die Durchmischung von Spontaneität und Kalkül. Jedoch zielt Decastros „wash-out-Methode“ auf eine Relieflandschaft der Farbe, die sich durch 20 bis 30 Schichten konstituiert. Das Ergebnis ist ein hoch sensibles Farbspektakel, kombiniert aus gestischem Akt, Farb- und Formverdichtungen, Schichtenmalerei und einem zu monochromen Farbstimmungen tendierenden Ganzen. Auf diese Weise entstehen auf den Leinwänden „komplex dimensionierte, sensitiv aufgeladene Welten“ (Dr. Elmar Zorn). In Konsequenz wird das Betrachten von Decastros Kunst selbst zum Ereignis. Denn wir, die Betrachter, tasten mit unseren Augen diese Farbschichtenstapelungen und räumlichen Tiefenwirkungen ab wie durch einen Scanner. Wir sehen „farbpoetische Kosmen“, „harmonisch komponierte Konglomerate gebündelter Strukturen und Netze, überlagert von sternenübersähten Feldern".

Dr. Elmar Zorn erklärt: „Decastro transformiert diese kompliziert angelegten Werke nun zusätzlich in eine Installation, deren Aufbau ein Kunstwerk sui generis generiert. So entsteht in einer gegenseitig aufeinander bezogenen Dualität des Gemäldes (mit dem es auslösenden virtuellen Raum) und der Projektion der Installation (mit ihrem virtuellen 3-D-Raum) ein Gesamtkunstwerk. Weil Decastro beide Medien zusammen parallel präsentiert, setzt er den Betrachter in die Lage, Querverweise zwischen den „alten“ und den „neuen“ Medien, (…) assoziierend herzustellen. Neue Raumdimensionen werden so durch Decastros Neuansatz imaginierbar. Mit der Setzung seiner Malerei und seiner von ihm entwickelten Projektionskunst in einer zusammenführenden Installation eröffnet er eine neue Kategorie gleichermaßen in der Kunst als auch in den Neuen Medien.“

Blick in die Ausstellung

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