Page 46 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Eleonore Frey-Hanken












                        Eleonore Frey-Hanken, deren Leben 1975 auf tragische
                       Weise endete, war eine großartige Malerin, die in Rom,
                        München, Paris und Berlin große Erfolge feiern konnte.
                          In der Region ist dieser Ruhm allerdings nicht so recht
                        angekommen. Ihrem Werk begegnete ich erstmalig im
                         Atelierhaus von Helmut Rentschler in Langenargen am
                             Bodensee. Dort hing ein Landschaftsgemälde mit
                          auffallend eigenwilliger Farbigkeit. Danach besuchte
                        ich die Künstlerin in ihrem Atelier in Mimmenhausen, um
                          sie erstmals 1975 an meiner Ausstellung „Landschaft
                              Oberschwaben-Bodensee in der Kunst des 20.
                           Jahrhunderts“ mit einer subtilen Salem-Impression zu
                       beteiligen. Trotz weiterer Besuche ist es leider nicht mehr
                          zu einer Einzelausstellung gekommen. Immer wieder
                      nahm ich neue Anläufe. Die Bilder waren nach ihrem Tod
                       in einem Nachbarort eingelagert und wurden von einem
                        Förderkreis betreut, was ein Ausstellungsvorhaben nicht   1927 in Oldenburg geboren
                        unkomplizierter machte. Erst als sich die Tochter Jorinde
                          Jahre später bei mir meldete und Verkaufsbereitschaft   1948–1949 Kunstschule Bremen
                             signalisierte, ging es voran. Da ich kein Geld im   1949–1952 Kunstakademie Karlsruhe, Schülerin von
                        Überfluss hatte, vereinbarte ich mit ihr Teilankäufe über   Wilhelm Schnarrenberger
                          mehrere Jahre hinweg, so dass ich zum Schluss über   1952 Heirat mit Bert Frey, Bildhauer und Stoffdesigner
                             40 Ölgemälde im Bestand hatte. Neben vielen   1956 Umzug nach Daisendorf bei Meersburg
                        Präsentationen auf Ausstellungen und Kunstmessen fand   1965–1966 Atelier in Rom
                       die letzte Ausstellung als Gegenüberstellung mit Otto Dix   1967 Übersiedlung nach Rom
                       in der Karlsruher Galerie statt. Diese Kombination wählte   1971 Umzug nach Salem-Mimmenhausen
                         ich, weil sich die Künstler 1963 gegenseitig porträtiert
                                                            hatten.      1975 auf der Insel Reichenau verstorben












                                                                         Verlassen (Frau Mahl)
                                                                         1967 · Öl auf Hartfaser · 200 x 160 cm


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