Page 76 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Erich Heckel
Der bedeutende Brücke-Maler Erich Heckel war bereits
1975 an meiner ersten thematischen Ausstellung
„Landschaft Oberschwaben-Bodensee in der Kunst des
20. Jahrhunderts“ beteiligt. Für mich als jungen Galeristen
war es eine große Ehre, noch von der Witwe des
Künstlers, Siddi Heckel, und dem Neffen und Nachlass-
verwalter Hans Geißler freundlichst empfangen zu
werden. Beide entschlossen sich spontan, mir Bilder
für diese Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Die erste
große Einzelausstellung von Erich Heckel fand 1979 in
Kißlegg statt. Es folgten 1983 eine wichtige Präsentation
zum 100. Geburtstag in Lindau und weitere große
Ausstellungen in Mochental und Karlsruhe. Auch bei
vielen thematischen Ausstellungen wie „Meister der
Moderne“ oder „Klassische Moderne und Gegenwarts-
kunst“ zeigte ich Werke des Künstlers. Gar oft war ich
am Erich-Heckel-Weg in Hemmenhofen, wo ich in einer
für einen Hektiker sehr wohltuend-gelassenen Atmosphäre 1883 in Döbeln geboren
zusammen mit Hans Geißler Werke von Erich Heckel
für die geplanten Ausstellungen auswählen konnte. Hans 1904–1905 Studium der Architektur an der
Geißler steht mir immer als guter und beratender Freund Technischen Hochschule Dresden
zu Seite. Auch sein von mir sehr geliebter Rauchtee 1905 Mitbegründer der Künstlergemeinschaft „Brücke“
bereitet mir immer wieder viel Freude. mit Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Karl Schmidt-Rottluff
1911 Übersiedlung von Dresden nach Berlin
1912 Sonderbundausstellung in Köln
1918–1923 Arbeitsreisen in süd- und
westeuropäische Landschaften
1937 Beschlagnahme von über 700 „entarteten“
Werken; Ausstellungsverbot
1944 Nach Zerstörung des Berliner Ateliers durch
Bomben Übersiedlung nach Wangen, später nach
Hemmenhofen am Bodensee
1949–1955 Lehrauftrag an der Akademie
der bildenden Künste Karlsruhe
1955 Teilnahme an der documenta 1
1970 in Radolfzell verstorben
oben rechts:
Kopf · 1953 · Farbholzschnitt · 19,4 x 12,7 cm
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