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Reiner Seliger - 13. November bis 20. Dezember 2009

Skulpturen und Wandarbeiten Eröffnung: Freitag, 13. November 2009, 19.00 Uhr. Zur Eröffnung spricht: Franz Armin Morat, Freiburg.

Signifikant für Seligers Kunst ist die exakte Kenntnis der inneren Verhältnisse seiner Skulpturenformen sowie eine ganz spezielle Affinität und Liebe zum Material - dem gebrochenen, zerschlagenen Werkstoff: Terracotta-farbener Backstein, grauer Ytong, strahlend weißer Marmor.

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Blick in die Ausstellung

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Die monumentalen Skulpturen von Reiner Seliger sind der Kunstwelt längst ein Begriff: Für Aufsehen sorgen europaweit seine kompakten und in sich ruhenden Zylinder- und Kegelformen sowie die unzähligen kokonartigen Gehäuse und amorphen Türme - dies auf Kunst-Messen, in namhaften Galerien und in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen. Dazu gesellen sich kleinformatige Spindeln, Tropfen und Kugeln als mit Bedacht gestaltete, freistehende Objekte und nicht zuletzt Wandarbeiten.

Sein Kunstkonzept hat sich auf andere Materialien erweitert. Auf knallig bunte Kreidebruchstücke oder Styropor und zerbrochenes, gesplittertes Glas. Wobei jeder einzelne Baustein „die Dualität von glatter Schnittfläche und rauer Bruchkante“ (Gundula Caspary, Stadtmuseum Siegburg) in sich birgt. Seligers Objekt- und Skulpturenkunst beeindruckt vor allem durch ihren konstruktiven Aufbau. Gleich ob archaisch anmutende Großplastik, reliefartige Wandarbeit oder Kristallinstruktur. Immer sind seine Arbeiten Ergebnis eines Aufeinander-Schichtens, Ineinander-Verkeilens und Übereinander-Stapelns des Materials.

Stück für Stück, mit stoischer Ruhe, formiert der Künstler seine Gebilde zu statischen und bautechnischen Wundern von faszinierender Ästhetik. Mal von schrundiger Oberflächenstruktur und spitzer Kanten, mal abgeschliffen oder abgeschmirgelt und so von einer samtenen Weichheit des Körpers, erwachsen Seligers Objekte an ihrem individuellen Ausstellungsort. Dort treten sie in einem inszenierten Gesamtarrangement mit dem Raum in Dialog. Denn Bauen bedeutet für Reiner Seliger Räume schaffen. „(…) raumfüllend, massig, und dennoch fragil, (…) und zugleich in sich ruhend, ewig“, beschreibt Gundula Caspary die Wirkungsästhetik der Skulpturen Seligers und fährt fort: „Ganz Bildhauer, positioniert Reiner Seliger seine Arbeiten immer mit Blick auf die Atmosphäre des Raumes, sei er geschlossen oder unter freiem Himmel. (…) Seine architektonischen Skulpturen beziehen sowohl in Form und Größe als auch in Farbigkeit Position zu der Trostlosigkeit eines Steinbruchs (…), zum saftigen Grün der Parkanlage oder zu stuck- und freskoüberzogenen Sälen eines Barockschlosses, in die sie hineingepflanzt werden, merkwürdig fremd, doch niemals deplaziert.“

Reiner Seliger ist ein Künstler, der offensichtlich eine ganz eigene innere Verbindung zu raumgebenden Energien entwickelt hat und den Betrachter daran teilhaben lässt. Es gelingt ihm dabei wieder und wieder meisterhaft, dem Materialcharakter seiner Arbeiten eine stoffimmanente und vor allem auch gänzlich andere Qualität zu verleihen, mit erstaunlichem Effekt! In unserer Präsentation zeigen wir ein ausgewogenes Verhältnis von Skulpturen und Wandarbeiten. Wobei gerade letztere durch ihre glatt geschliffene Oberfläche einen bewussten, deutlichen und spannenden Kontrapunkt zu den schrunden Oberflächen der Skulpturen setzen.