Page 176 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Bereits drei Wochen später fand die erste Winter-
akademie statt, bei der Shmuel Shapiro als Dozent für
eine Akt-Klasse eine wichtige Rolle spielte. Dort lernte
er Dr. Ruth Lichti kennen, mit der er zusammen später
ein Haus in Immenried kaufte. Die Anwesenheit eines
Künstlers, der auf internationalem Parkett zu Hause war,
tat nicht nur der Galerie sehr gut. Mit seinen großartigen
Auftritten sorgte Shapiro auch für viel Leben in dem sonst
so ruhigen Luftkurort, wo er wie ein Besessener malte.
Es kamen viele hochkarätige internationale Gäste, die
immer auch die Galerie besuchten. Sie kamen, um die
in der Zurückgezogenheit entstandenen, neuen Werke
zu begutachten und sich mit ihm über die Kunst und das
Leben zu unterhalten. Er war ein wissender und unter-
haltsamer Gesprächspartner, von dem auch ich persön-
lich sehr viel über die Kunst und den Kunstbetrieb erfuhr.
Er ist leider 1983 viel zu früh nach einem Hirnschlag in
Ravensburg gestorben.
Shmuel Shapiro (re.) bei der Eröffnung der Nancy-Graves-Ausstellung
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