Page 30 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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Paul Heinrich Ebell
Paul Heinrich Ebell, den die Folgen des Zweiten
Weltkrieges ins Allgäu verschlagen hatten, war einer der
besten Freunde des Hauses. Als Gründungsmitglied der
Sezession Oberschwaben-Bodensee war er eine der
gewichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der süddeutschen
Kulturregion. Ich hatte das Glück, ihn bereits ziemlich
zu Anfang der Kißlegger Zeit 1974 für eine Ausstellung
gewinnen zu können. 1976 und 1983 folgten weitere
Präsentationen. Ebell war auch Begründer der
städtischen Galerie Bad Waldsee, die ich von ihm 1975
als künstlerischer Leiter übernahm und zehn Jahre lang
betreute. Selbst die Anfrage, ob er für unsere Kinder den
Nikolaus spielen könnte, hat er nicht abgelehnt. Er ver-
wickelte zwar den Flachsbart mit seiner Brille und dem
Krummstab, hat sich aber dennoch tapfer geschlagen.
Auch in Mochental gab es 1988, 1991 und 1993 und
in Lindau 1995 Einzelausstellungen. Paul Heinrich Ebell
starb 1998. Nach seinem Tod veranstaltete ich mehrere
Gedächtnisausstellungen, so auch zum 100. Geburtstag 1908 in Berlin geboren
im Jahr 2008.
1928 Studium an der Breslauer Akademie für Kunst
und Kunstgewerbe bei den Dozenten Paul Dobers,
Holz, Muche, Schlemmer, Mueller
1933 Ebell legt sein Staatsexamen in Berlin ab, tritt
dort seine erste Stelle als Lehrer an; durch einen
Bombenangriff auf Berlin wird sein Atelier zerstört
ab 1947 Anstellung als Kunsterzieher an der
Oberschule in Bad Waldsee
Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg
Zahlreiche Arbeiten in öffentlichen Einrichtungen
Einzelausstellungen im In- und Ausland
Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
1998 in Bad Waldsee verstorben
Paul Heinrich Ebell in der Kißlegger Galerie
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