Page 62 - 40 Jahre Galerie Ewald Schrade - Von der Freude mit der Kunst zu leben
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HAP Grieshaber
Als Reutlinger war mir der Name HAP Grieshaber
natürlich schon vor meiner Zeit als Galerist ein Begriff.
Bereits in meiner Reutlinger Galerie eröffnete er
1973 die Ausstellung des Allgäuer Moormalers Sepp
Mahler. Auch in seinem Achalm-Atelier war ich öfter zu
Gast. Einmal mit dem Maler Shmuel Shapiro, der ihm
als Gastgeschenk eine kleine Gouache überreichte.
Der völlig verblüffte Grieshaber bedankte sich mit der 1909 in Rot an der Rot geboren
Bemerkung, dass dies mal etwas ganz anderes sei:
„Sonst kommet die Leut immer und wollet was von mir“. 1926–1928 Schriftsetzerlehre in Reutlingen,
In Kißlegg war er zusammen mit Margarete Hannsmann Kunstgewbeschule Stuttgart
zum allerersten Mal bei der Günter-Grass-Lesung 1975 1933–1940 Berufs- und Ausstellungsverbot
und blieb auch noch am nächsten Tag. In der Folge gab 1940–1946 Kriegsdienst in Frankreich, Gefangenschaft
es viele große Grieshaber-Ausstellungen an allen meinen in Belgien
Wirkungsorten, die immer spannend waren und viel 1951–1953 Lehrer an der Bernsteinschule bei Sulz
Freude machten. Auch nach seinem Tod blieben die 1955–1960 Nachfolger Erich Heckels an der
Werke Grieshabers fester Bestandteil meines Repertoires. Kunstakademie Karlsruhe
1955, 1959, 1964 Teilnahme an der documenta 1–3
1956 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin und des
Deutschen Kunstrates
1957 Oberschwäbischer Kunstpreis
1961 Kunstpreis der Stadt Darmstadt
1962 Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf
1963 „Osterritt“ von der Achalm zum Kloster Sießen
bei Saulgau
1968 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes
1971 Erster Dürer-Preisträger der Stadt Nürnberg
1972 Ehrensenator der Universität Tübingen
1976 Gründung des Jerg-Ratgeb-Preises mit
Rolf Szymanski
1978 Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig
1980 Konstanzer Kunstpreis
1981 in Eningen unter Achalm verstorben
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